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Rostock: Chaos am Hauptbahnhof nach Streckensperrung

Chaotische Szenen am Mittwoch (16. April) am Rostocker Hauptbahnhof: Zwei Tage vor Beginn der Osterfeiertage sind dort am Nachmittag mehrere Hundert Passagiere gestrandet.

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Grund war ein Unfall auf der Bahnstrecke zwischen Rostock und Stralsund. Die Bahn sprach von einem „Personenschaden“. Die Strecke wurde für mehrere Stunden komplett gesperrt. Gegen 19 Uhr wurde sie wieder freigegeben.

Auch auf den Bahnhöfen entlang der betroffenen Strecke mussten sich zahlreiche Reisende in Geduld üben.

Am Bahnübergang in Mönchhagen bei Rostock stehen Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr.

Am Bahnübergang in Mönchhagen bei Rostock stehen Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr.

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Noch Stunden nach der Streckensperrung irrten zahlreiche Passagiere samt Gepäck in und vor dem Hauptbahnhof umher. Offenbar waren die notwendigen Informationen, wie es für Reisende Richtung Osten ab Rostock weitergeht, nicht bei allen angekommen.

Gehbehinderter muss lange warten: Ersatzbusse waren überfüllt

Auch der gehbehinderte Jan Gerlach aus Rostock, der eigentlich nur seine Lebensgefährtin in Gelbensande besuchen wollte, saß nach drei Stunden immer noch fest. „Es gab Ersatzverkehr mit Bussen an der Südseite des Bahnhofs, aber die Busse waren so voll, dass ich nicht reinkam.“

Gestrandete Reisende suchen an der Anzeigetafel nach Infos zu ihrer Zugverbindung.

Gestrandete Reisende suchen an der Anzeigetafel nach Infos zu ihrer Zugverbindung.

Also machte sich der 53-Jährige mit seinem Rollator auf den Weg zur Nordseite, um dort eine der von der Bahn bestellten Taxen zu bekommen. Doch die ersten, die er nehmen will, akzeptieren keine Kartenzahlung, und Bargeld hat Gerlach nicht dabei. Erst nach noch längerem Warten kommt endlich ein Taxi, in dem er mit Karte bezahlen kann.

Viele Passagiere lassen sich mit dem Auto abholen

Die ankommenden Taxen am Bahnhofsvorplatz wechselten sich mit Autos mit Kennzeichen aus Vorpommern-Rügen ab. Viele Passagiere hatten offenbar Freunde oder Familienangehörige angerufen, um sich abholen zu lassen.

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Auch ein 21-jähriger Student aus Kiel, der die Ostertage bei seiner Familie in Wustrow auf dem Darß verbringen will. Er hatte gar nicht erst versucht, einen der Ersatzbusse zu bekommen, weil er eine falsche Information aufgeschnappt hatte: „Eine Schaffnerin hat mir gesagt, dass die Busse nach Graal-Müritz fahren.“ Also hatte er seine Familie angerufen.

Familie aus Schwaben hat zweimal an einem Tag Pech

Der Personenschaden war nach ersten Erkenntnissen der Polizei ein Suizid. Betroffen war der ICE von Binz auf Rügen nach Frankfurt (Main). Die Passagiere wurden mit Ersatzbussen von Mönchhagen nach Rostock gebracht.

Hilfe bei Suizid-Gedanken

Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden, gibt es Hilfe. Unter der kostenlosen Hotline 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 können Sie anonym mit der Telefonseelsorge sprechen, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnte.

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Im Gegenzug von Frankfurt nach Binz saß unter anderem eine Familie aus der Region Stuttgart. Die Mutter hat die Nase voll: „Schon unser Zug nach Frankfurt ist ausgefallen.“ Nun hoffte die Familie, wenigstens noch den letzten Zug, der um 21 Uhr ab Rostock fährt, zu bekommen.

Schweizer Passagiere bestellen Uber-Taxi

Nach Binz wollte auch die vierköpfige Familie Zoller aus Zürich. Sie war zunächst nach Berlin geflogen und dort in den Zug gestiegen, der dann in Rostock so abrupt endete.

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Die Tochter hatte einen Fahrer des privaten Anbieters Uber bestellt. Auf den Ersatzverkehr der Bahn wollte sie sich nicht verlassen: „Das war uns zu unsicher und außerdem ist meine Mutter gehbehindert.“

Zoobesuch wird für Stralsunder zum Geduldsspiel

Auch Familie Schmidt aus Stralsund musste ihren Aufenthalt in Rostock unfreiwillig verlängern. Oma Marion, Tochter Katrin und deren Zwillinge Sophia und Louisa wollten eigentlich nur einen Tagesausflug in den Rostocker Zoo machen.

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Familie Schmidt (Louisa, Sophia, Oma Marion und Mutter Katrin v.l.) aus Stralsund wartete auf der falschen Seite auf die Ersatzbusse.

Familie Schmidt (Louisa, Sophia, Oma Marion und Mutter Katrin v.l.) aus Stralsund wartete auf der falschen Seite auf die Ersatzbusse.

Als sie hörten, dass der Zug nach Stralsund nicht fährt und stattdessen Ersatzverkehr eingerichtet wird, setzten sie sich auf der Nordseite des Bahnhofs auf eine Bank. Doch dort warteten sie vergeblich auf den Ersatzverkehr. Die Busse fuhren auf der Südseite. „Das hat uns keiner gesagt. Das letzte Mal, als es Ersatzverkehr gab, fuhren die Busse hier“, sagt Oma Marion empört.

Schließlich entscheiden sich auch die Schmidts, ein Taxi zu nehmen. Und für den gehbehinderten Jan Gerlach war in dem Großraumtaxi auch noch Platz.

OZ

#Rostock #Chaos #Hauptbahnhof #nach #Streckensperrung

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