
Dekorativ herausgeputzte bunte Eier, quietschgelbe puschelige Küken und knisternd warme Feuerstellen im Frühling: Rund um Ostern, das wichtigste Fest im christlichen Kirchenkalender, gibt es zahlreiche Bräuche und Traditionen für Jung und Alt. Als österliches Symboltier gilt aber vor allem der Hase. Millionen Kinder in Deutschland glauben an das Tierchen, das zu Ostern bunt bemalte Eier versteckt, und machen sich alljährlich auf die Suche.
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Woher kommt der Osterhase?
Millionen Kinder in Deutschland warten gespannt darauf, wo an Ostern die Eier versteckt werden. Doch wieso ist das die Aufgabe eines Feldhasen? Ein Überblick.
Quelle: RND
Was hat der Osterhase mit dem Osterfest zu tun?
Warum gerade der fortpflanzungsfreudige Feldhase zum beliebtesten Eierlieferanten wurde, ist nicht endgültig geklärt. Volkskundler vermuten, dass der Hase als Symbol des Lebens die zur Osterzeit erwachende Natur versinnbildlichen soll. Dazu passt symbolisch das seit dem 13. Jahrhundert traditionell rot gefärbte Osterei: als Farbe des Lebens, der Freude und als Symbol für das Blut Christi.
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Doch das ist nicht die einzige Theorie: Eine andere vermutet, dass sich das traditionelle Osterlamm-Brot häufig beim Backen verformte und die Gestalt eines Hasen annahm. Eine weitere Erklärung für die Osterhasen-Tradition liefert das Dreihasenbild, das drei im Kreis an ihren Ohren verbundene Hasen zeigt und häufig Einfluss in die Kirchenkunst fand.
Wann tauchte der Osterhase erstmals auf?
Dass der Hase bemalte Eier im Garten versteckt, die dann von Kindern am Ostermorgen im Moos gefunden werden, wird zum ersten Mal 1682 von dem Mediziner Georg Franck von Franckenau in der Abhandlung „De ovis paschalibus – von Oster-Eyern“ erwähnt. Er beschreibt das Phänomen, dass der Osterhase in bestimmten deutschen Regionen Eier versteckt – und nennt es „eine Fabel, die man Simpeln und Kindern aufbindet“.
In vielen Teilen Deutschlands war der wunderliche Brauch noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts unbekannt, verbreitet war er zunächst vor allem im Elsass und in der Pfalz. Unter dem Einfluss der Süßwaren- und Spielzeugindustrie wurde er bald überregional populär.
Wie passen Osterhase und Christentum zueinander?
Einen Zusammenhang zwischen dem Osterhasen und dem Christentum gibt es dennoch: In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Zeichen für Jesus. Danach, im frühen Christentum, genoss er einen weniger guten Ruf, denn der fortpflanzungsfreudige Feldhase galt als Symbol der Unzucht. Heidnische Mythologien wiederum nutzten seine Fortpflanzungsfähigkeit als Argument für den Hasen: Dort galt das Tier als Symbol der Sinnlichkeit. Außerdem spielte Meister Lampe, das heilige Tier der germanischen Frühlingsgöttin Ostara, eine wichtige Rolle für die Beliebtheit des Hasen.
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Noch mehr aber gilt das Ei selbst als Symbol des Lebens und der Auferstehung. Daran erinnert das christliche Osterfest: Der gekreuzigte Jesus ist von den Toten auferstanden, Gott schenkt neues Leben. Schon der Kirchenvater Augustinus, geboren 354, deutet das Ei theologisch. Und in der gesamten europäischen Kunstgeschichte steht das Ei sinnbildlich für die Auferstehung – Christus hat das Grab und damit den Tod durchbrochen wie ein Küken die Schale seines Eis.
Meist rot gefärbte Eier als Ostergeschenke kennt man in Deutschland schon im 13. Jahrhundert. In den orthodoxen Kirchen hat das Osterei besondere Bedeutung: In Russland schreibt man in Kirchen geweihten Eiern sogar magische Fähigkeiten zu.
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