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Trump-Klon Pierre Poilievre droht ein historischer Absturz

Noch im Januar schien die Wahl von Pierre Poilievre zum nächsten kanadischen Premierminister ein Selbstläufer zu sein. Der angriffslustige, charismatische Populist, der über „woke“ Politik schimpfte und wirtschaftlichen Aufschwung versprach, war für viele eine ersehnte Alternative zum langjährigen liberalen Premier Justin Trudeau.

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Doch dann erklärte US-Präsident Donald Trump dem nördlichen Nachbarn den Handelskrieg und drohte, Kanada zum „51. US-Bundesstaat“ zu machen – Poilievres Label als „kanadischer Trump“ erwies sich plötzlich als toxisch. Bei der Parlamentswahl am 28. April droht ihm nun ein beispielloser Absturz.

Trump erhöht Importzölle auf Kanada, Mexiko und China

US-Präsident Donald Trump hat wie angekündigt Importe aus Mexiko, Kanada und China mit neuen Zöllen belegt.

Der rasante Aufstieg Poilievres in der kanadischen Politik hatte vier Jahre zuvor begonnen, als er lautstark wie kein anderer Parlamentarier seine Unterstützung für den „Freedom Convoy“ kundtat, einer teils von Rechtsextremen initiierten Protestbewegung gegen die Corona-Maßnahmen im Land.

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Damals blockierten Trucker wochenlang das Regierungsviertel in der kanadischen Hauptstadt Ottawa, ihre Wut richtete sich vor allem gegen Trudeau und seine Regierung. Wenige Monate später wurde Poilievre, ein zweifacher Familienvater, der seit 2005 im Parlament sitzt, zum Vorsitzenden der Konservativen Partei gewählt.

Poilievre will „Kanada wieder großartig machen“

Seine Nähe zur Trump-Agenda war in der Folge unübersehbar: Unter ihm werde „Canada First“ gelten, erklärte Poilievre, er werde „Kanada wieder großartig machen“ , beides angelehnt an erfolgreiche Wahlkampfslogans des US-Präsidenten.

Mit Frontalangriffen auf Premier Trudeau, teils auch unter der Gürtellinie, sammelte er Zustimmung bei Unzufriedenen – den einstigen liberalen Hoffnungsträger machen viele Kanadierinnen und Kanadier für wirtschaftlichen Abstieg, Inflation und Wohnungsnot verantwortlich. Und auch Poilievres politische Agenda erinnert an Trump, er verspricht niedrigere Steuern, Kürzungen bei Staatsausgaben und beim öffentlichen Rundfunk sowie eine harte Linie gegen illegale Migration und „woke Ideologie“ in Verwaltung und Behörden.

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Und wie in Trumps USA veränderte sich unter Poilievres Konservativen auch das politische Klima in Kanada. Als der 45-Jährige im vergangenen Jahr aus einer Sitzung des kanadischen Unterhauses flog, nachdem er Trudeau als „Spinner“ bezeichnet hatte, sorgte das landesweit für Schlagzeilen. Seiner Popularität schadete es nicht. Im Gegenteil.

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„Es ist wie eine billige Karaoke-Version von Trump“

Das alles funktionierte, solange der unpopuläre Trudeau Premier war und Trump den Kanadierinnen und Kanadiern keine Angst machte – noch zu Jahresbeginn lag der Chef der Konservativen in Umfragen mehr als 25 Prozentpunkte vorn. Seitdem erlebt Kanada allerdings einen rasanten Stimmungsumschwung, die Bedrohung durch den US-Präsidenten treibt Wählerinnen und Wähler wieder ins liberale Lager.

Laut Umfragen trauen viele dem ehemaligen Zentralbanker Mark Carney, der Trudeau nach dessen Rücktritt im März als Premier ablöste, am ehesten zu, es mit dem US-Präsidenten aufzunehmen. Andere Probleme, mit denen Poilievre zuvor punkte, sind in den Hintergrund gerückt.

Pierre Poilievre (l.) und Mark Carney nach einer TV-Debatte.

Pierre Poilievre (l.) und Mark Carney nach einer TV-Debatte.

Selbst in der eigenen Partei bekommt Poilievre kurz vor der Wahl Gegenwind. „Die Trump-artige Hetze, die Slogans, die großen Kundgebungen – das alles wirkt einfach typisch Trump. Und die Leute in Kanada sind derzeit nicht gerade begeistert von Trump“, fällte Kory Teneycke, einer der führenden konservativen Politstrategen des Landes, ein vernichtendes Urteil. Poilievres Stil erinnere stark an den US-Präsidenten, „es ist wie eine billige Karaoke-Version von Trump“.

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Die Aussagen sorgten für viel Aufsehen in der kanadischen Hauptstadt, zumal kurz darauf Doug Ford, Premier von Ontario und der wohl beliebteste konservative Politiker des Landes, seinem Wahlkampfmanager Teneycke zur Seite sprang. „Manchmal tut die Wahrheit weh“, sagte Ford, als er auf die parteiinterne Kritik an Poilievre angesprochen wurde.

Öffentlich zeigte sich Poilievre unbeeindruckt, trat bei der letzten TV-Debatte vor der Wahl aber doch deutlich gemäßigter auf. Weniger persönliche Attacken auf den Konkurrenten Carney, weniger anklagend, dafür fokussierter auf die Themen, die ihm zu Popularität verholfen hatten: Wohnungsnot, Inflation, steigende Kriminalität, Migration. „Mit Veränderungen können wir das kanadische Versprechen wiederherstellen, dass harte Arbeit Ihnen ein schönes Haus in einer sicheren Straße unter einer stolzen Flagge beschert“, versprach Poilievre. Es sei Zeit für Kanada, das „verlorene liberale Jahrzehnt“ hinter sich zu lassen.

Seinen Traum, Premier von Kanada zu werden, äußerte Poilievre erstmals vor 25 Jahren in einem Universitäts-Essay – wegen Trump droht er jetzt zu platzen.

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